vdp begrüßt Zinssenkungsschritt der EZB
Berlin, 6. Juni 2024
“Phase dynamischer Zinserhöhungsschritte gehört der Vergangenheit an“
Die heutige Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 25 Basispunkte ist aus Sicht des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zu begrüßen. Auch wenn die Auswirkungen auf die langfristigen Kapitalmarkt- und Kreditmarktzinsen überschaubar bleiben sollten, da der Schritt schon allseits erwartet worden ist und langfristige Zinsen durch vielerlei Faktoren beeinflusst werden, erhalten beispielsweise Immobilieninvestoren wieder mehr Planungssicherheit und die Nachfrage nach entsprechenden Finanzierungen könnte sukzessive wieder belebt werden.
„Die Phase dynamischer Zinserhöhungsschritte nach viel zu langem Attentismus der Zentralbank gehört damit der Vergangenheit an“, kommentierte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp. „Die Leitzinssenkung ist nachvollziehbar und erfolgt auch zum richtigen Zeitpunkt. Die EZB ist aus Sicht des vdp aber gut beraten, vor weiteren nächsten Zinssenkungsschritten die Inflationsentwicklung in Bezug auf den binnenwirtschaftlichen Preisdruck und hierbei vor allem die weitere Lohnentwicklung zu analysieren. Für umfangreiche Zinssenkungen ist es momentan noch zu früh, da die Teuerung noch nicht auf dem Zielniveau der Notenbank gelandet ist“, so Tolckmitt.
Die heutige Zinssenkung erfolgt rund neun Monate nach der letzten Erhöhung am 14. September 2023. Insgesamt hatte die EZB seit 2022 mit zehn Leitzinserhöhungen innerhalb von 14 Monaten die Leitzinsen um 450 Basispunkte erhöht. Dies ist die größte und steilste Folge von Zinserhöhungen in der Geschichte der Währungsunion gewesen.