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Weitere Zinsschritte erforderlich

Berlin, 28. Oktober 2022

 

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) begrüßt die Fortsetzung des restriktiven geldpolitischen Kurses der Europäische Zentralbank (EZB).

„Die von der EZB gestern beschlossene Erhöhung der drei Leitzinsen um jeweils 75 Basispunkte ist dringend erforderlich, um den weiterhin viel zu hohen Inflationsraten und sich verfestigenden Inflationserwartungen entgegenzuwirken“,

kommentierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Zu begrüßen sei auch die Klarheit, mit der die EZB kommuniziert habe:

„Mit ihren Aussagen, der Preisdruck sei noch intensiver geworden und die Inflationsrate werde für längere Zeit über dem Zielwert bleiben, kündigt die Zentralbank an, die Zinsen weiter anzuheben, um zeitnah eine Rückkehr auf das 2%-Inflationsziel zu erreichen.“

Dass der EZB-Rat auch bei seinen nächsten Sitzungen an seinem restriktiven Kurs festhält, hält der vdp für unumgänglich. So könne dem Risiko weiter steigender Inflationsraten und -erwartungen begegnet werden, erklärte Tolckmitt.


Darüber hinaus sollte eine aktive Rückführung der Ankaufprogramme und somit eine Bilanzreduzierung der EZB ebenfalls in den Blick genommen werden:

„Anders als nun vom EZB-Rat entschieden, halten wir eine sukzessive Reduzierung der Re-Investments fällig werdender Wertpapiere für erforderlich, um die durch die Ankaufprogramme entstandene hohe Überschussliquidität allmählich aus dem Markt zu nehmen“, so Tolckmitt. 

Die Rekalibrierung der TLTRO-Verzinsung kommt nicht überraschend, wenngleich eine nachträgliche Änderung der Konditionen als eher ungewöhnlich einzustufen ist. Die Nutzung der TLTROs wird für die Banken damit unattraktiver, so dass mit vorzeitigen Rückzahlungen gerechnet werden kann.