Finanzierung Wohnimmobilien

Pfandbriefbanken sind traditionell bedeutende Kapitalgeber für den Wohnungs- und Gewerbebau. Mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent am Wohnimmobilienfinanzierungsneugeschäft sind sie eine der wichtigsten Anbietergruppen in Deutschland.

Entwicklung der Wohnimmobilienfinanzierung in Deutschland 2021

Der Wohnungsmarkt zeigte sich nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie äußerst krisenresilient und wies eine hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien sowohl auf dem Mieter- als auch Käufermarkt auf. Dies führte zu einem kontinuierlichen Anstieg des Umsatzes bei Wohnimmobilien.

2021 wurden Wohnimmobilien im Wert von rd. 240 Mrd. Euro erworben, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von mehr als 10% entspricht. Zu diesem neuen Höchstwert trugen sowohl der Handel mit Eigenheimen und Eigentumswohnungen, die die wichtigste Vermögensklasse der privaten Haushalte darstellen, als auch mit Mehrfamilienhäusern bei. Allein institutionelle Anleger erwarben Wohnhäuser im Wert von rund 29 Mrd. Euro (ohne Berücksichtigung der Übernahme der Deutsche Wohnen durch Vonovia), was dazu führte, dass Wohnimmobilien erneut die stärkste Assetklasse darstellten.

Gleichzeitig sind die Preise für Wohnimmobilien mit einem Plus von 10,3% gegenüber 2020 überdurchschnittlich stark gestiegen. Selbst genutztes Wohneigentum verteuerte sich um 11,3%, bei Mehrfamilienhäusern war ein Preisanstieg von 9,4% auszumachen. Dabei hat sich die Renditekompression nochmals verstärkt. Die Neuvertragsmieten verzeichneten ein Plus von 3,2%.

Auch das Wohnimmobilienfinanzierungsneugeschäft entwickelte sich 2021 positiv. Insgesamt wurden Darlehensauszahlungen in Höhe von rd. 300 Mrd. Euro vorgenommen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um rund 11,4%.

 

Wohnimmobilienfinanzierungsneugeschäft in Deutschland 2005 – 2021

Quelle: Berechnungen des vdp auf Grundlage von Angaben von Verbänden der Kredit- und Versicherungswirtschaft und der Deutschen Bundesbank

Bei der Quantifizierung des Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäfts wird auf das Inlandsgeschäft der Banken und Bausparkassen sowie der Lebensversicherer abgestellt. Grundlage für die Berechnung sind die Angaben der Mitgliedsinstitute des vdp und verschiedener Verbände der Kredit- und Versicherungswirtschaft. Wesentliche Teile der Kreditwirtschaft, nämlich die Genossenschaftsbanken, die Banken mit Sonderaufgaben und ein großer Teil der Regional- und sonstigen Kreditbanken stellen keine derartigen Informationen zur Verfügung. Diese Datenlücke wurde mittels einer Hochrechnung auf Grundlage der vorliegenden Daten zu den anderen Institutsgruppen und auf Grundlage der Kreditbestandsstatistik der Deutschen Bundesbank geschlossen.

 

Entwicklung der Wohnimmobilienfinanzierung der vdp-Mitgliedsinstitute

Die vdp-Mitgliedsinstitute sagten 2021 Wohnimmobiliendarlehen in Höhe von 118,5 Mrd. Euro neu zu, ein Plus von 11,3% gegenüber dem Vorjahr.

Mit 61,1 Mrd. Euro entfiel mehr als die Hälfte der Darlehenszusagen auf die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete dieses Segment einen Anstieg um 8,5%.

Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Eigentumswohnungen spiegelte sich in einem überdurchschnittlich starken Anstieg bei den Darlehenszusagen wider, die 2021 mit 26,6 Mrd. Euro 19% über dem Vorjahresvolumen lagen.

Auch die Zusagen für Mehrfamilienhäuser sind im Vergleich zum Vorjahr mit +7% wieder stark gestiegen. Mit 26,9 Mrd. Darlehenssumme lag das zweitgrößte wohnwirtschaftliche Segment bei den vdp-Mitgliedsinstituten nur noch knapp vor dem Segment der Eigentumswohnungen.

Mit 97% entfiel der überwiegende Anteil des Darlehenszusagen auf das Inlandsgeschäft. Hier wurden mit insgesamt 115 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr 11% mehr Darlehen zugesagt als im Vorjahr. Ein ähnliches Wachstum verzeichnete das Auslandsgeschäft, mit dem Ergebnis, dass im vergangenen Jahr 3,3 Mrd. Euro zum Erwerb von Wohnimmobilien im Ausland zugesagt wurden.


Umfangreiches Datenmaterial zu diesem Thema finden Sie in unserem Statistikbereich zum Download.
Quelle: vdp