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„Vorsichtige Vorgehensweise ist das Gebot der Stunde“

Berlin, 30. Januar 2025

Zinssenkungspotenzial noch nicht ausgeschöpft –  vdp weist auf Zunahme von künftigen Unwägbarkeiten hin

Mit der heute von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossenen Reduzierung des Einlagesatzes um weitere 25 Basispunkte auf 2,75 % setzt die Notenbank ihren eingeschlagenen Weg der kleinen Zinsschritte fort. Die Entscheidung ist aus Sicht des vdp nachvollziehbar und angemessen.

„Unverändert ist eine auf die Datenlage abgestimmte vorsichtige Vorgehensweise oberstes Gebot. Der Kurs der EZB, in kleinen Zinssenkungsschritten vorzugehen, ist richtig – gerade auch vor dem Hintergrund der Unwägbarkeiten der Auswirkungen der Politik der neuen US-Regierung“, kommentierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt die Entscheidung der EZB.

Aus heutiger Sicht dürfte sich die Euroland-Teuerungsrate sukzessive der Zielgröße der EZB von 2 % annähern und der Notenbank Raum für weitere Zinssenkungen geben. Die Prognose ist derzeit allerdings mit nennenswerten Unsicherheiten behaftet. Etwaig steigende Inflationsraten in den USA, z. B. als Folge von Zöllen oder eines fortgesetzt dynamischen Wirtschaftswachstums, könnten dort erneut zu restriktiverer Geldpolitik führen – mit der Konsequenz steigender Zinsen in den USA. Bei einer Verschärfung des Handelskonflikts könnte Europa mit Gegenzöllen reagieren, was auch einen Wiederanstieg der Inflation im Euroraum nach sich ziehen könnte. „Insgesamt haben die Unwägbarkeiten, die die EZB bei künftigen Zinsentscheidungen zu beachten hat, zuletzt noch weiter zugenommen. Auf jeden Fall muss eine zu lockere Geldpolitik, die später zur Umkehr zwingt, vermieden werden“, so Tolckmitt.