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EZB setzt Zinserhöhungen konsequent fort

Berlin, 16. März 2023

 

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) begrüßt die Fortsetzung des Inflationsbekämpfungskurses durch die Europäische Zentralbank (EZB).

Die heutige Entscheidung der EZB, eine weitere Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte zu beschließen, ist aus Sicht des vdp konsequent. Da vor allem die Kerninflationsrate – bei der Energie- und Nahrungsmittelpreise nicht berücksichtigt werden – zuletzt sogar auf ein neues Rekordhoch von 5,6% geklettert ist, sind die aktuelle Erhöhung und weitere Zinsschritte unumgänglich, um in angemessener Zeit die Inflation wieder spürbar in Richtung der Zielgröße der EZB von 2,0% zu reduzieren. Die bisher erfolgte Straffung der Leitzinsen um 300 Basispunkte hat noch nicht die gewünschten Effekte auf die Teuerungsentwicklung gehabt, da der geldpolitische Transmissionsmechanismus Zeit benötigt.

„Der EZB bleibt keine andere Wahl, als der Inflationsbekämpfung - trotz der zuletzt verstärkten Verunsicherung an den Finanzmärkten - unverändert hohe Priorität einzuräumen. Weitere konsequente Zinserhöhungsschritte sind unabdingbar“, kommentierte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp. „Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, dass die Notenbank dies mit einer Stimme klar vorausschauend kommuniziert, anstatt die Märkte durch ein breites Spektrum an veröffentlichten Meinungen von Ratsmitgliedern zu verunsichern.“

Dazu gehört auch, an der im März angekündigten Reduktion der Anleihebestände konsequent festzuhalten und diese für Emittenten planbar und marktschonend durchzuführen. Nach dem Rückzug der EZB aus dem Primärmarkt für Pfandbriefe im März dieses Jahres hat die erste Benchmark-Emission eines Mitgliedsinstituts bei traditionellen Investoren hervorragende Aufnahme gefunden. Die u. a. durch die gestiegenen Zinsen motivierte starke Nachfrage nach Pfandbriefen dürfte aus Sicht des vdp auch im weiteren Jahresverlauf anhalten. Bis Ende Februar 2023 wurden neue Pfandbriefe über 17,3 Mrd. Euro emittiert.