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Überfälliger erster Schritt zu einer Normalisierung der Geldpolitik

Berlin, 9. Juni 2022


vdp begrüßt, dass die EZB endlich dem Anstieg der Inflation und den Inflationserwartungen entgegenwirkt

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) begrüßt die heutigen geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB).

„Es war längst überfällig, dass die EZB dem Anstieg der Inflationsraten und vor allem den damit einhergehenden Inflationserwartungen mit den angekündigten Zinserhöhungsschritten entgegenwirkt“, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt die Entscheidungen der EZB.

Mit der Ankündigung von zwei Zinserhöhungsschritten, einen im Juli um 0,25% und einen weiteren wahrscheinlichen im September dieses Jahres, den ersten Zinserhöhungen seit elf Jahren, leitet die EZB eine Normalisierung der Geldpolitik ein.

„Teuerungsraten von über 8% und ein negativer Leitzins von 0,5%, der acht Jahre Bestand hatte, passen nicht zusammen. Die verkündeten Maßnahmen können aber nur ein Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik sein. Es sind zwingend weitere Schritte zu gehen. Durch die deutlich zu lange hinausgezögerten Zinserhöhungsschritte steht die EZB nun im Spannungsfeld zwischen beschleunigter Inflation auf der einen und wachsenden Konjunkturrisiken auf der anderen Seite“, betonte Tolckmitt.

Angesichts der Dynamik bei der Teuerungsentwicklung würden die bisher beschlossenen Zinserhöhungsschritte kaum ausreichen, um die Preisstabilität auf mittlere Sicht wieder sicherzustellen. Der vdp befürwortet ferner die angekündigte Beendigung des konventionellen Wertpapierankaufsprogramms (Asset Purchase Programme, APP) zum 1. Juli 2022, nachdem bereits im März das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP)  beendet worden ist. Jedoch wird die EZB weiterhin ein wichtiger Nachfrager von Wertpapieren bleiben, da in beiden Programmen nur die Nettokäufe gestoppt und Gelder aus fällig werdenden Schuldverschreibungen für mindestens mehrere Jahre vollständig wieder neu angelegt werden.

„Der Pfandbriefmarkt ist auch ohne die dominante Beteiligung der EZB in guter Verfassung, was auch die starke Nachfrage nach den jüngsten großvolumigen Pfandbriefemissionen gezeigt hat. Aufgrund der insgesamt gestiegenen Renditen investieren auch wieder sogenannte Real-Money-Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen in Pfandbriefe“, informierte Tolckmitt mit Blick auf die Auswirkungen der Beendigung des Ankaufsprogramms.