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„Richtiger Schritt der EZB“

Berlin, 4. Mai 2023

Zinserhöhung um 25 Basispunkte wird vom vdp begrüßt

Die heutige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen nur um 25 Basispunkte zu erhöhen, ist aus Sicht des vdp nachvollziehbar. 

„Dass die EZB das Zinserhöhungstempo drosselt, ist im aktuellen Umfeld der richtige Schritt“, kommentierte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp. „Es zeigt sich, dass die geldpolitische Straffung erste Wirkungen zeigt. So war die Nachfrage nach Unternehmens- und Immobilienfinanzierungskrediten in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 relativ schwach.“

Zu begrüßen ist die Ankündigung der EZB, den Abbau der Anleihebestände voraussichtlich nochmals zu verstärken und ab dem dritten Quartal 2023 u. a. fällig werdende Covered Bonds nicht mehr zu ersetzen. Details hierzu will die Notenbank im Rahmen ihrer Sitzung am 15. Juni 2023 mitteilen. Nach Schätzungen von Analysten würden dem gesamten Covered-Bond-Markt damit im zweiten Halbjahr 2023 ca. 4,4 Mrd. Euro an Notenbank-Nachfrage im Sekundärmarkt fehlen. 

„Diese Summe ist aus Sicht des vdp nicht unerheblich, aber niedrig genug, um den Markt insgesamt nicht nachhaltig zu belasten. Da die Nachfrage privater und quasi-staatlicher Investoren dank der deutlich gestiegenen Renditen zugenommen hat, dürften EZB-Käufe kein bestimmender Marktfaktor mehr sein“, so Tolckmitt.

Der Pfandbriefmarkt konnte mit den seit März 2023 ausbleibenden Primärmarktkäufen der EZB bislang gut umgehen. Insgesamt platzierten seit Jahresbeginn 16 Emittenten 28 Euro-Benchmark-Emissionen mit einem Volumen von insgesamt 18,75 Mrd. Euro. Darüber hinaus konnten selbst im unruhigen Monat März 16 Institute Privatplatzierungen in signifikantem Volumen begeben.