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Immobilienfinanzierungsgeschäft der Pfandbriefbanken im ersten Halbjahr 2020

Die vdp-Mitgliedsinstitute haben im ersten Halbjahr 2020 Immobiliendarlehen in Höhe von knapp 80 Mrd. Euro zugesagt. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Rückgang von -1,4%. In der Einzelbetrachtung zeigen die Quartale deutliche Unterschiede: während im ersten Quartal die Darlehenszusagen um 8,5% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind, verzeichneten die Monate April bis Juni ein Minus von 10,5%. Damit zeigen sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie nun auch im Immobilienfinanzierungsgeschäft.


Das Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft ging im Zeitraum April bis Juni im Vergleich zum Vor-jahr um 1,2% zurück. Dank eines sehr starken ersten Quartals mit einem Plus von 9% konnten im gesamten Halbjahr Wohnimmobiliendarlehen in Höhe von 50,7 Mrd. Euro und damit +3,7% mehr als Vorjahr zugesagt werden. Dabei scheint die Darlehensnachfrage für den Bau bzw. der Erwerb von Eigenheimen von der Covid-19-Pandemie unbeeindruckt. Die Zusagen in diesem Segment sind sowohl im ersten (+12,1%) als auch im zweiten Quartal (+7,2%) deutlich gestiegen, so dass in Summe 26,4 Mrd. Euro (+9,5%) zugesagt wurden.


Hingegen waren die Kreditzusagen bei der Finanzierung von Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern im zweiten Quartal rückläufig. Bei Eigentumswohnungen konnte das sehr gute Ergebnis des ersten Quartals (+17%) den Rückgang von 5,8% im zweiten Quartal mehr als kompensieren. Insgesamt wurden für den Kauf von Eigentumswohnungen 10,4 Mrd. Euro im ersten Halbjahr zugesagt, ein Plus von 5,1% im Vergleich zum Vorjahr. Bei Mehrfamilienhäusern weisen beide Quartale negative Vorzeichen auf, sodass in Summe die Darlehenszusagen um 6% auf 12,6 Mrd. Euro sanken.


Stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen ist dagegen das Gewerbeimmobilienfinanzierungsgeschäft, das auch in der Vergangenheit bei konjunkturellen Veränderungen deutlich größeren Schwankungen unterworfen war als die Wohnimmobilienfinanzierung. Die Zusagen für Gewerbeimmobilienfinanzierungen nahmen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 9,1% auf 29,1 Mrd. Euro ab. Ursächlich für diesen Rückgang ist ausschließlich das 2. Quartal mit einem Minus von -25%, das durch eine spürbare Zurückhaltung sowohl bei der Realisierung von Neubauvorhaben als auch auf dem Investmentmarkt gekennzeichnet war. Im ersten Quartal war dagegen noch eine Zunahme um 7,7% im Vorjahresvergleich zu verzeichnen.

Die Ergebnisse der Kreditgeschäftsstatistik zum 30.6.2020 können hier abgerufen werden (6.8.2020, „Immobilienfinanzierungsgeschäft der Pfandbriefbanken 2. Quartal 2020“).