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DK: Konjunkturelle Abkühlung kein Grund für Aktionismus der Bankenaufsicht

Die Europäische Zentralbank, der Internationale Währungsfonds und die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit haben für die Eurozone eine konjunkturelle Abkühlung festgestellt. Auch für Deutschland wurden die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf rund 1,0 Prozent nach unten korrigiert. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen bezweifelt die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), ob es sachgerecht ist, einen antizyklischen Kapitalpuffer einzuführen, wie er von der Deutschen Bundesbank diese Woche angeregt wurde.

Die Europäische Zentralbank, der Internationale Währungsfonds und die Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit haben für die Eurozone eine konjunkturelle Abkühlung festgestellt. Auch für Deutschland wurden die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf rund 1,0 Prozent nach unten korrigiert. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen bezweifelt die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), ob es sachgerecht ist, einen antizyklischen Kapitalpuffer einzuführen, wie er von der Deutschen Bundesbank diese Woche angeregt wurde.
 
Der antizyklische Kapitalpuffer ist ein finanzwirtschaftliches Instrument der Bankenaufsicht. Er ist eine zusätzliche Kapitalanforderung, die Institute in einer konjunkturellen Boomphase aufbauen sollen und in einer Abschwungphase wieder abbauen dürfen. Prozyklisches Verhalten, d.h. einerseits übermäßiges Kreditwachstum in einer Boomphase und andererseits eine Kreditklemme in einer Abschwungphase sollen dadurch vermieden werden.
 
Die DK warnt davor, den antizyklischen Kapitalpuffer zur Unzeit zu aktivieren. In der aktuellen Konjunkturphase besteht die Gefahr, dass der antizyklische Kapitalpuffer tatsächlich prozyklisch wirken würde und folglich das Kreditwachstum dämpfen würde. Die DK verweist zudem auf die ausreichende Kapitalausstattung der Institute, insbesondere auf die vorhandenen Risiko- und Stresspuffer, die zyklische Schwankungen zusätzlich abfedern.